Also eigentlich wollten wir schon länger mal in den Harz zum „urlauben“. Gereicht dafür hat es mal wieder nicht. So landeten wir im Landkreis Eichsfeld, genauer gesagt im Heilbad Heiligenstadt. Heilbad Heiligenstadt liegt nicht unweit des Dreiländer-Ecks Niedersachsen, Hessen und Thüringen.
Wie kommen zwei Großstadt-Juppies gerade auf das beschauliche 20.000-Seelen-Städtchen Heilbad Heiligenstadt? Ein Angebot, und es war einfach zu verlockend: 2 Nächte, 2 Mal Eintritt in die Therme, 2 Mal Frühstücksbuffet, einmal Abendbuffet für gute 320 Euro für uns beide. Das klang perfekt danach zu passen für unseren Wunsch nach Ruhe und Entspannung.
Unser Hotel lag am Ortsrand der kleinen Kurstadt, mit Bademantel-Zugang zur Therme. So schlappten wir keine 30 Minuten nach Ankunft in die Therme und legten unsere Beine hoch. Bloß nicht mehr bewegen stand bei mir ganz groß im Kurs.
Ich hatte aber die Rechnung nicht mit diesem kleinen schwarzen Wischkasten im Zimmer gemacht. Dieses Tablet präsentierte einem nicht nur die Angebote des Hotels, sondern zeigte auch noch die Sehenswürdigkeiten und Co. der Umgebung. Dort entdeckte der Mann, dass es rund um Heiligenstadt Burgen gibt. Ich wurde bequengelt und so gehörte der Samstag Vormittag ganz den Burgen.
Burg Scharfenstein, Leinfeld-Worbis
Burg Scharfenstein war unsere erste Burg auf der Liste. Zur Zeit unseres Besuches fand in ihr eine Whisky-Ausstellung statt. Da Whiskey nicht zu unseren Lieblingsgetränken zählt, schauten wir uns nur den Innenhof an und fuhren dann weiter zur Burgruine Hanstein.
Burgruine Hanstein, Bornhagen
In Bornhagen ist der Parkplatz am anderen Ende des Dorfes, aber von ihn aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Burg. Dann muss man aber den kleinen Fußmarsch hinlegen, um zur Ruine zu kommen. Auch wenn wir am Kassenhäuschen um 2x 3,50 Euro erleichtert wurden, sollte ich am nächsten Tag jeden steilen Schritt und ungleichmäßige Treppe spüren.
Eine tolle Ruine. Laut deren Aushängen „wenn nicht sogar die schöneste Mitteldeutschlands“ und ich bin jedes Mal aufs Neue fasziniert, wie man früher so etwas hat bauen können. Deswegen war aber auch alles ein bisschen schräg, eng und ungleichmäßig gebaut, was mir so einiges abverlangte. Bei den alten Wendeltreppen dachte ich mir: Wie soll ich da jemals wieder heil runter kommen. Beim Aufstieg zum Aussichtsturm dachte ich, mein dicker Arsch würde bald stecken bleiben. Oben angekommen hatte ich dann Angst runter zu fallen (total hirnrissig, aber erzählt das mal der Angst). Übrigens: Bei guter Sicht hätten wir vom Burgturm aus den Harz sehen können.
Burg Ludwigstein, Werleshausen
Voller Burgophin wollten wir dann die dritte Burg anschauen. Diese konnten wir von Burg Hanstein aus sehen: Burg Ludwigstein. Diese war wie Burg Scharfenstein gut in Schuss und wurde als Jugendherberge genutzt. Wir haben sie deswegen nicht großartig besichtigt.
Alles im allen war es ein schöner Kurztrip. Mit ausreichend Erholung und auch ein bisschen Sigthseeing.